Schlagwort-Archive: Schule

Digitale Ausstattung verbessern!

Eines der großen Probleme des Distanzlernens ist der Mangel passender Computer-Infrastruktur in einigen Haushalten. Ganz besonders ärmere Familien können sich nur wenig oder auch oftmals gar keine digitale Ausstattung leisten. Gute Rechner sind teuer, Mobiltelefone und Tablets können nur sehr begrenzt als Ersatz eingesetzt werden. Obwohl ich da auch andere Erfahrungen gemacht habe – es ist erstaunlich, was die jungen digital natives auf ihren Handys so vollbringen.

Eine Lösung könnte der Raspberry Pi sein. Der Kleincomputer wurde entwickelt, um niederschwellig und kostengünstig als informatisches didaktisches Mittel eingesetzt zu werden. Man könnte auch sagen: Damit man damit basteln kann. Mittlerweile gibt es die vierte Generation des kleinen Wunderdings, die jetzt auch integriert in eine Tastatur angeboten wird. Das Betriebssystem ist ein kostenfreies und quelloffenes Linux, das schon mit sehr viel nützlicher Software ausgeliefert wird. Nachinstallationen sind problemlos möglich.

https://www.raspberrypi.org/blog/closing-the-digital-divide-with-raspberry-pi-computers/

Die Preise für den Raspberry Pi sind wirklich moderat. Für etwa 115 € bekommt man den Raspberry Pi 400, das Modell mit Tastatur. Dazu gibt es eine Maus, das Netzteil und ein wirklich gut gemachtes Buch.

Was brauchen wir noch? Einen Monitor – für ein günstiges Modell darf man etwa 100 € veranschlagen. Eine passende Webcam gibt es für etwa 30 € im Handel. Wenn man auf einen Drucker verzichtet läge man insgesamt bei einem Anschaffungspreis von etwa 250 €. Ein möglicher Weg, um schlecht ausgestatteten Familien eine digitale Teilhabe zu ermöglichen!

Distanzlernen

Die Erfahrungen der letzten Zeit haben uns gelehrt, das Distanzlernen eine besondere Herausforderung für Schüler und Lehrer ist. Mir sind fünf Punkte besonders wichtig:

  1. Rede mit den Kindern, den Eltern, den Kollegen. (Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg. Was uns allen fehlt, ist der Austausch. Vieles lässt sich durch ein Gespräch klären. Versuche immer, soviel Nähe herzustellen, wie möglich – ohne dabei nahe zu sein. Fordere von den Kindern ein, dass sie die Kamera anmachen, rufe die Eltern an, bevor sie dir schreiben, nimm dir Zeit für deine Kollegen.)
  2. Reduziere den Stoff, denn weniger ist manchmal mehr. (Zuhause ist nicht in der Schule. Vergiss nicht, dass die Arbeitssituation der Kinder momentan nicht mit der in der Schule vergleichbar ist. Deswegen nutze deine Expertise, um auf Notwendiges zu reduzieren.)
  3. Fordere, aber überfordere nicht. (Du darfst ruhig etwas von den Kindern erwarten. Aber du darfst nicht Zuviel erwarten.)
  4. Achte auf dich. (Du bist ein wichtiger Teil der Gesellschaft, denn du kümmerst dich um lernende Kinder. Deswegen darfst du dich auch nicht überfordern. Lass es zu, dass du nicht perfekt bist. Fehler machen ist erlaubt!)
  5. Halte dich an die Schulzeiten. (Eine Tagesstruktur ist gerade nicht durch äußere Faktoren gegeben. Du hast die Verantwortung, den Kindern und dir gegenüber, diese aufrecht zu halten. Beginne den Tag früh und beende ihn pünktlich. Halte dich bei der Kommunikation mit den Kindern an den Stundenplan.)

Latein anders lernen, Pars Prima

Kann man Latein anders lernen, anders lehren? Ich glaube fest daran, dass es geht. In einer losen Serie von Beiträgen möchte ich andere Wege aufzeigen, wie Begeisterung für diese wunderbare Sprache geweckt werden kann. Die ausgetretenen Pfade der althergebrachten Grammatiken, die abschrecken, vieles sehr kompliziert erscheinen lassen und der Entwicklung eines natürlichen Sprachgefühls entgegenstehen, sollen zumindest zeitweilig verlassen werden. Es soll jedoch darauf geachtet werden, immer die „Landkarte“ der traditionellen Grammatik als Referenz zu nutzen. Weiterlesen

#Unterricht – Überlegungen zum Einsatz des Hashtags in der Lehre

Der Hashtag (#), eigentlich ein Doppelkreuz oder Raute, dass es als Zeichen für Nummerierungen im Amerikanischen (#1 für Nummer 1) auf die traditionelle Computertastatur geschafft hat, ist bei der Jugend groß in Mode. Dabei hat es seine ursprüngliche Bedeutung schon längst verloren. Mittlerweile wird es als Meta-Tag und Kommentierung eingesetzt und kann in nahezu allen sozialen Netzwerken gefunden und angewendet werden.

„What’s in a picture? A summery of the work at Ballintober #Castle #archaeology“
Castle Studies Trust (@CastleStudies) auf Twitter, 07.09.2015

Für Jugendliche ist die Verwendung von Hashtags absolut normal. Sie verwenden diese Ausdrucksform ganz natürlich und ohne Bedenken. Sprachlich ergeben sich so ganz neue Formen des Ausdrucks: Kurze Aussagen werden mit anderen verknüpft, kommentiert und kategorisiert; es werden Kontexte aufgezeigt und Verbindungen erstellt. Darin liegt auch für den Unterricht großes Potenzial. Weiterlesen